Der Lausanner Stan Wawrinka schlägt den Lokalmatador Jo-Wilfried Tsonga in vier Sätzen mit 6:3, 6:7(1), 7:6(4), 6:4 und zieht zum ersten Mal in den Final ein von Roland Garros.
Es ist eine Hitze- und Abnützungsschlacht die sich die beiden Spieler liefern. Die „beiden“ Westschweizer kämpften, sprinteten und hauten auf die Bälle so gut sie nur konnten. Man merkte, dass dieses Turnier beiden das ganze Leben bedeutet. Dieser ganz grosse Traum ist für Tsonga und ganz Frankreich erneut geplatzt und für Stan und seine Fans endlich in Erfüllung gegangen.
Stan Wawrinka war von Beginn weg der bessere Spieler mit der grösseren Sicherheit an der Grundlinie und während der Ballwechsel. Jo-Wilfried Tsonga blieb vor allem dank seines gut funktionierenden Aufschlags im Spiel.
Im ersten Satz schaffte Stan das Break zum 3:1. Der Schweizer liess sich diesen Satz dann nicht mehr nehmen. Im zweiten Satz ging es im selben Stile weiter. Stan Wawrinka war besser, schlug alleine mit der Vorhand doppelt so viele Winner wie Tsonga mit der Vorhand, obwohl dies der bessere Schlag des Franzosen ist er legte erneut vor. Mit einem Break im Rücken hätte Wawrinka nun davon ziehen können.
Mit zwei Doppelfehler in einem Servicegame verhalf Stan aber Jo-Willie zurück in den zweiten Satz. Jo-Wilfried Tsonga sagte Danke und konnte nun besser mithalten. Stan Wawrinka wirkte leicht verunsichert und Tsonga konnte sich auf seinen Aufschlag verlassen.
Das Tie-Break musste entscheiden und dies tat es auch klar und deutlich. Stan lag plötzlich mit 0:3 hinten und ab diesem Moment lief gar nichts mehr. Wawrinka wurde leider nur Resultattechnisch kalt geduscht und zwar mit 7:1.
Der Satzausgleich und plötzlich hatte Tsonga Überhand. Die Hitze wurde immer unerträglicher und die Kühlung funktionierte nur teilweise. Man merkte, dass die Bedingungen den Spielern zusetzte und sie damit kämpften. Die Temperatur zeigte 33° an aber ein Meter über Boden in Roland Garros waren es wohl eher 40°.
Beide leideten aber der Franzose startete besser in den dritten Satz. Stan Wawrinka war im zweiten Satz besser und verlor diesen und Jo-Wilfried Tsonga war im dritten Stärker und hatte das Nachsehen.
Jo-Wilfried Tsonga hatte im dritten Satz laufend Breakbälle. Zwei Stück gleich zu Beginn. Dann nochmals Breakbälle beim Stande von 1:1 und auch beim Stande von 4:4 gleich nochmals zwei Chancen für ein Break. Stanimal machte alle zunichte. Insgesamt wehrte Stan 95% der Breakbälle ab. Ein Wahnsinnswert und es zeigt einmal mehr die Nervenstärke von Stan Wawrinka wenn er wirklich bereit ist.
Das Tie-Break holte sich Stan mit 7:3 und direkt mit dem ersten Satzball. Die 2-1 Führung für den Schweizer und nun war der Start in den vierten Satz bereits entscheidend. Gleich zu Beginn ein erneutes Break und Stan führte 1:0. Dann wieder zwei Breakbälle für Jo-Wilfried Tsonga aber Wawrinka ging 2:0 in Führung.
Kurz darauf hatte Jo-Wilfried Tsonga sogar drei Breakbälle und konnt diese nicht verwerten - Wahnsinn! Doch auch Stan Wawrinka vergab Breakchancen. Er hatte direkt deren vier Breakbälle zum vorentscheidenden 5:2 aber vergab alle, sehr zur Freude des Publikums welches nochmals richtig heiss wurde. Es stand bloss 4:3 für den Schweizer und dieser musste nun zuerst einmal seinen Aufschlag halten.
Stan Wawrinka war heute der bessere Spieler und so schaffte er es seinen Aufschlag zu halten. Jo-Wilfried Tsonga schlug mit 220km/h etwas schneller auf als Wawrinka mit 119km/h aber Wawrinka machte am Schluss sechs Punkte mehr und das war entscheidend.
Stan Wawrinka steht im Finale des French Open. Ein weiterer Meilenstein für den Lausanner und die Lausanner Revanche auf das Ausscheiden von Timea Bacsinszky von gestern. Stan Wawrinka trifft im Final entweder auf die Weltnummer 1 Novak Djokovic oder auf die Weltnummer 3 Andy Murray.
Der grosse Tennis-Sonntag kann kommen!
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