Johan Nikles mit dem Glanzlicht und weitere, tolle Ergebnisse der Schweizer und Schweizerinnen!
Die Wetterkapriolen können dem Schweizer Team an den U18-EM bislang nichts anhaben. In der Halle von Davos resultierte auch am zweiten Tag mit vier Siegen aus fünf Partien eine klar positive Bilanz.
Besonders überzeugend trat Johan Nikles auf. Der grösste Schweizer Hoffnungsträger bei den Boys besiegte den als Nummer 11 gesetzten Schweden Daniel Appelgren 7:6 (11:9), 7:5. Der Genfer überzeugte einmal mehr durch Nervenstärke in den wichtigen Phasen und wehrte im Tiebreak mit dosiertem Risiko drei Satzbälle ab.
Nikles, dem im Vorfeld klar die grössten Chancen auf ein Vorrücken in die Schlussphase eingeräumt wurde, würde grundsätzlich lieber unter freiem Himmel spielen, weil „ich da kreativer sein kann.“ Auf der deutlisch schnelleren Rebound-Ace-Unterlage in der Halle von Davos hat er sich aber gut angepasst und zeigte sich in der Partie gegen den Skandinavier gegenüber dem Startspiel auch bei den Returngames verbessert.
Unterschiedlich endete der zweite Turniertag für die beiden Zürcher. Raphael Baltensperger erreichte durch einen klaren Sieg die nächste Runde, Marc-Andrea Hüsler unterlag dem als Nummer 5 gesetzten Petros Chrysochos ebenfalls deutlich. Der Zypriote ist hinter Marcos Baghdatis bereits die klare Nummer 2 seines Landes bei den Aktiven und unter den Top 900 der Männer-Weltrangliste klassiert.
Bei den Girls qualifizierte sich Schweizer Meisterin Chiara Frapolli für die 3. Runde. Die Spielerin aus Bergdietikon liess der Norwegerin mit dem prominenten Namen, Alexandra Borg, keine Chance und siegte sicher 6:2, 6:4. Den letztlich doch komfortablen Erfolg brachte sie mit einem Schlussspurt ins Trockene, sie gewann die letzten drei Games.
Frapolli strahlte nach der Partie, auch, weil die Voraussetzungen für einen Sieg nicht optimal gewesen waren. Ihr Arzt hatte ihr wegen einer im Vorfeld der nationalen Meisterschaft zugezogenen Beinverletzung gar geraten, auf die Teilnahme im Prättigau zu verzichten. Sie widersetzte sich aber: „Swiss Tennis hat mich nachträglich selektioniert und ich wollte die EM auf keinen Fall sausen lassen.“
Ebenfalls ohne Sazverlust weiter kam Sarah Ottomano. Die Genferin besiegte ihre weissrussische Widersacherin 7:6 (7:4), 6:1 und zeigte sich vor allem in den wichtigsten Phasen nervenstark und mutig. Den ersten Satz beendete sie nach einer 5:4-Führung im Tiebreak mit einem Servicewinner und einem Ass und den Matchball verwertete sie mit einem weiteren Aufschlag, den die Gegnerin nicht einmal mehr berühren konnte.
Die gross gewachsene Athletin, die zuletzt wegen einer Knieverletzung sechs Wochen pausiert hatte, steht nun vor der grösstmöglichen Herausforderung: Sie trifft am Mittwoch auf die topgesetzte Jelena Ostapenko, die erst vor kurzem den Wimbledon-Titel bei den Juniorinnen holte.
Für Mittwoch ist endlich eine Wetterbesserung angesagt. Die Organisatoren versuchen deshalb, so viele Spiele wie möglich durchzubringen, beginnen werden auch die Doppelkonkurrenzen.
Klosters GR. U18-EM (Alle Spiele wegen Regens in Davos durchgeführt).
2. Runde: Boys.
Johan Nikles (Sz) s. Daniel Appelgren (Sd/11) 7:6 (11:9), 7:5
Raphael Baltensperger (Sz) s. Panu Virtanen (Fi) 6:2, 6:3
Petros Chrysochos (Zyp/5) s. Marc-Andrea Hüsler (Sz) 6:2, 6:2
Girls:
Chiara Frapolli (Sz) s. Alexandra Borg (No) 6:2, 6:4
Sarah Ottomano (Sz) s. Palina Dubawjez (WRuss) 7:6 (7:4), 6:1
Impressionen der internationalen Konkurrenz in Klosters/Davos:
Jaume Munar (Sp)
Quentin Halys (Fr)
Johan Sébastien Tatlot (Fr)
Palina Dubawjez (WRuss)
Daniel Appelgren (Sd)
Fotos von Torsten Zimmermann