Es hätte Roger Federers 50. ATP Masters 1000 Halbfinal werden sollen und die Revanche mit Novak Djokovic. Doch der Japaner Kei Nishikori hatte etwas dagegen.
Kei Nishikori feierte vor einem Monat seinen ersten ATP Turniersieg in diesem Jahr. Er konnte den Titel in Memphis verteidigen und zeigte, dass er auf raschem Weg Richtung Top 20 ist und heute ist er dort angekommen. Nishikori bezwang nach David Ferrer im Achtelfinal bereits den zweiten Top 5 Spieler bei den Sony Open von Miami. Roger Federer unterliegt in drei Sätzen mit 6:3, 5:7, 4:6.
Das Spiel war geprägt von Breaks und vergebenen Chancen. Federer startete stark und konnte zum 3:1 das erste Break resultieren. Es schien erneut für den Schweizer zu laufen und er konnte zu Beginn an das Traumspiel gegen Gasquet ansetzen. Der Japaner blieb gefährlich, spielte die Bälle tief und schlug immer wieder mit überraschenden Winner zu. So gelang es ihm auch noch im ersten Satz ein Rebreak zu realisieren. Federer liess sich noch nicht beindrucken, breakte ihn gleich noch einmal und schlug dann zum 6:3 Satzgewinn nach 35 Minuten auf.
Federer hielt die pace hoch und begann auch im zweiten Satz stark. Erneut konnte er Nishikori früh breaken und lag 2:1 bei eigenen Aufschlag vorne. Irgendwie schien die Sache ihren Lauf zu nehmen und der Schweizer seinen nächsten Sieg anzupeilen. Doch genau dann riss der Faden und man konnte es beim zusehen nicht wirklich erklären. Federer zog ein ganz schwaches Aufschlagsspiel ein und schenkte Nishikori das Rebreak zum 2:2. Nun war das Spiel auf beiden Seiten fehleranfällig und der Schweizer blieb dran. Er breakte den Japaner erneut und ging 4:3 in Führung. Das muss es doch gewesen sein. Das Servicegame durchbringen und dann den zweiten Satz sichern.
Doch es passierte erneut. Federer lag in kürzester Zeit 0:40 zurück. Das hätte natürlich nicht passieren dürfen und diese kurze aber heftige Unkonzentriertheit brachte Nishikori mit dem dritten Breakball den Ausgleich zum 4:4. Jetzt war der Faden beim Schweizer gerissen und er haderte innerlich wohl über das ganze Spiel mit diesem Game-Verlust. Nishikori breakte Federer bei der letzten Gelegenheit im zweiten Satz noch einmal. Er verwertete nach 50 Minuten seinen zweiten Satzball und glich mit dem 7:5 die Sätze aus.
Ganz bitter aus Sicht des Maestro. Da schwammen ihm die Fälle davon. Novak Djokovic, welcher zuvor Andy Murray klar in zwei Sätzen bezwungen hatte, wartete im Halbfinal und Federer hätte weitere Rekorde brechen können. Vor allem hätte er aber in seiner Verfassung einen Masters Titel anstreben können. All dies liess ihn im dritten Satz wieder konstanter werden. Er wirkte sicherer bei seinem Aufschlag und kämpfte weiter. Der Japanische Superstar Kei Nishikori mit 152'000 Facebook-Fans und Auftritten im Heimatland die Rockstar-Status haben, liess sich allerdings auch nicht mehr breaken.
Beim Stande von 4:5 aus Sicht von Federer kam dann noch einmal ein sehr nervöses Aufschlagsspiel des Schweizers. Schon wieder lag er 0:40 hinten und Kei Nishikori hatte drei Matchbälle. Roger Federer zeigte jetzt wieder seine Klasse und gewann zwei sehr schöne Punkte. Leider reichte es nicht für einen weiteren und Nishikori verwertete seinen dritten Matchball zum 6:4. Nach insgesamt zwei Stunden und zehn Minuten war die Sache gelaufen. Nishikori zieht in den Halbfinal ein und trifft dort auf den Serben Novak Djokovic. Federer muss die Heimreise antreten und vergibt eine gute Chance sich in den ATP Top 3 festzusetzen.
Heute um ca. 20 Uhr spielen Alexandr Dolgopolov, der Wawrinka-Bezwinger, gegen Tomas Berdych und später Milos Raonic aus Kanada gegen den Spanier Rafael Nadal um den Einzug in den Halbfinal. Alles Live bei Tennis-Live.ch!