Roger Federer gewinnt überragend gegen seinen Freund Jo-Wilfried Tsonga und trifft im Viertelfinal auf Andy Murray.
Federer spielte eine beeindruckende Partie und hatte Spiel und Gegner jederzeit im Griff. Er wirkte sehr fit und athletisch und scheint sein Rückenleiden definitiv überwunden zu haben. Nach 1h 55min. gewann Federer mit 6:3, 7:5, 6:4. Der Schweizer startete optimal in die Partie und führte sofort mit Break 3:0. Danach brachte er alle seine Aufschlagsspiele durch und geriet nie in Gefahr eines abgeben zu müssen. Die logische Konsequenz war ein 6:3 nach 31 Minuten Spielzeit.
Im zweiten Satz boten die beiden Freunde den zahlreichen Fans in der ausverkauften Rod Laver Arena eine sehr unterhaltsame Partie und bekamen immer wieder lautstarken Beifall. Tsonga spielte aggressiv und powerte mit seiner eindrücklichen Vorhand und Federer hielt dagegen indem er ideal antiziperte und den Gegner sehr gut lesen konnte. Der Schweizer war jederzeit zur Stelle und umlief auch viel weniger seine Rückhand. Er scheint sich nun mit seinem neuen Schläger auch sehr wohl zu fühlen, nimmt die Backhand auch wenn er genügend Zeit hat und zieht sie durch den Ball durch wie in seinen besten Tagen. Dieser Federer macht wieder Spass und Lust auf mehr.
Der zweite Satz ging mit 7:5 an Federer nachdem er in der letzten Möglichkeit Tsonga den Aufschlag abnehmen. Dies obwohl der Franzose seine Aufschläg mit über 200km/h ins Feld hämmerte. Das zeigt auch, dass Federer mental nach wie vor einer der stärksten Spieler auf der Tour ist. Mit grossem Selbstvertrauen startete Roger Federer in den dritten Satz, breakte Jo-Wilfried Tsonga beim dritten Game und liess nichts mehr anbrennen. Federer der heute so oft wie nie Serve and Volley spielte überzeugte auf der ganzen Linie. Den dritten Satz gewann er mit 6:4 und steht zum 41. Mal in einem Grand-Slam Viertelfinale. Er zieht somit mit Jimmy Connors gleich und kann noch in diesem Jahr einen weiteren Tennis-Rekord brechen.
Im Kult-Platzinterview mit der ehemaligen Nummer 1 Jim Courier war er auch selber sehr zufrieden mit seiner Leistung. Er sagte, dass er bei jedem Spiel hier andere Verhältnisse vorfand und es am Anfang viel heisser war. Das jetzige Klima erfordert ein anderes Spiel, ist aber erträglicher und besser um dem aggressiven Spielstil von Tsonga bestehen zu können. Auf diese Aggressivität von Tsonga angesprochen sagte er, dass Tsonga über die Zeit besser wird und er deshalb froh ist in drei Sätzen durchgekommen zu sein. Am Abend ist es ebenfalls anders zu spielen als am Tag. Courier bemerkte ebenfalls, dass Federer heute mehr die einhändige Backhand gespielt hat und diese sogar oft suchte. Ob Stefan Edberg hier auch mitgeholfen habe diese zu stärken und Roger bestätigte, dass sie in vielen Bereichen seines Spiels arbeiten. Wir denken, dass dies beim Volleyspiel und auch bei der Backhand wunderbar zu sehen ist.
Nun steht ein weiteres Gigatenduell an und eine Wiederholung des letztjährigen Halbfinals. Roger Federer trifft auf den Schotten und die ATP Nr. 4 der Welt, Andy Murray. Der Schweizer sagte im Interview, dass er hofft das Andy auch physisch wieder bereit ist nach seiner Operation und in Vollbesitz seiner Kräfte antreten kann. Dann erwartet die Fans wieder ein grossartiger Kampf. Zum Abschluss sei uns noch folgendes verraten. Warum trägt Federer zwei paar Socken übereinander? Seine Antwort und die Antwort die er auch seinen beiden Töchtern auf diese Frage gibt, weil es einfach softer ist. In diesem Sinne wünschen wir Roger Federer für sein nächstes Spiel softe Socken und harte Schläge.